Das romantische Heidelberg liegt wunderschön am Neckar, eingeschlossen in waldige Berge. Alljährlich lockt die Stadt Tausende von Touristen mit seiner weltberühmten Schlossruine und pittoresken Altstadt.
Heidelberg ist eine der geschichtsträchtigsten Städte Deutschlands.
Als ehemalige kurpfälzische Residenzstadt ist seine Geschichte eng verflochten mit der deutschen und europäischen Geschichte.
Jedes Wahrzeichen Heidelbergs hat eine eigene Geschichte zu erzählen – ideal, um auf auf Entdeckungstour zu gehen und so in Heidelbergs über 800jährige Geschichte einzutauchen.
Besucht man Heidelberg, sollte das Heidelberger Schloss ganz oben auf der Liste stehen.
Im romantischen Innenhof prunken die Fassaden des Friedrich- und Ottheinrichbaus und erzählen viel von Ihren Erbauern.
Im Keller lässt sich „das große Faß“ bestaunen. Und vom Balkon aus hat man eine wunderschöne Aussicht direkt auf die Dächer der Heidelberg Altstadt.
Nehmen Sie die Bergbahn, um von der Altstadt zum Schloss hinauf zu fahren.
Wenn Sie vorhaben in den Innenhof des Schlosses zu gehen – was Sie unbedingt tun sollten – müssen Sie ein Schloss-Ticket erwerben. Das können am Schloss-Eingang tun – oder an der Bergbahn.
Mit dem Schloss-Ticket können Sie die Bergbahn dann kostenlos mitnutzen.
Der Eingang zur Bergbahn ist oberhalb des Kornmarktes.
Spannende Hintergrundinformationen für Ihren Besuch des Heidelberger Schlosses finden Sie ebenfalls bei uns – hier.
Vor allem bei gutem Wetter ist der Marktplatz ideal für eine Pause.
Genießen Sie die Atmosphäre bei einem Latte Machiato.
Direkt am Marktplatz zu bewundern: die Heiliggeistkirche, größte und bedeutendste Kirche in Heidelberg.
Ihr Turm prägt das Stadtbild. Die rote Farbe erhält die gotische Hallenkirche mit barocker Turmhaube durch den Neckartäler Sandstein.
Im Innern der Kirche sind vor allem sehenswert: Die Grabplatte des Kurfürsten Ruprecht III und das beeindruckende Physikfenster.
Vor der Zerstörung befanden sich in der Kirche 54 Grabmale und Särge von zwischen 1410 und 1685 bestatteten Kurfürsten der Pfalz und von Angehörigen der kurfürstlichen Familien.
Errichtet 1398 bis 1515, war die Kirche als Grablege der Kurfürsten von der Pfalz und als repräsentatives Gotteshaus der kurpfälzischen Residenzstadt gedacht.
Leider nicht mehr erhalten: das Renaissance-Grabmal von Ottheinrich. Schon zu seinen Lebzeiten aufgestellt, erregte es wegen der freizügigen Frauenfiguren Anstoß, sodass Ottheinrich es mit Tüchern verhüllen ließ.
Noch erhalten und in der Heiliggeistkirche zu sehen: die Grabplatte des Kurfürsten Ruprecht III., als Ruprecht I. deutscher König, und seiner Gemahlin Elisabeth von Hohenzollern.
Wie bei Grabplatten oft, wird auch hier mit mehreren symbolischen Elementen, die Machtfülle von Ruprecht bzw. die Treue und Ergebenheit seiner Gemahlin ausgedrückt.
Die Heiliggeistkirche war ursprünglich eine von der Peterskirche kirchenrechtlich abhängige Kapelle.
Kurfürst Ottheinrich löste nach seinem Amtsantritt (1556) das Stift auf und übertrug die Pfründe an die Universität, die Heiliggeistkirche wurde zur evangelischen Pfarrkirche.
Von 1706 bis 1936 war die Kirche durch eine Scheidemauer in zwei Teile geteilt. Das Langhaus war protestantisch, der Chor katholisch.
Seit 1936 gehört die gesamte Kirche zur Evangelischen Landeskirche in Baden.
Im südlichen Seitenschiff zieht ein modernes, in rot gehaltenes Fenster den Blick auf sich. Es ist das “Physikfenster” von Johannes Schreiter.
1984 löste es einen deutschlandweit beachteten Streit aus. Ursprünglich sollten zehn Langhausfenster zum Thema Wissenschaft gestaltet werden, umgesetzt wurde dann jedoch nur das Physikfenster.
In der Fensterspitze ist er als rotweißer Pfeil abgebildet, der in ein Herz zeigt. Es liegt nahe dies als den Geist Gottes zu interpretieren, der vom Himmel herab in die Herzen der Menschen strahlt.
Weiter unten fällt die Formel E=mc 2 auf. Es ist Albert Einsteins Grundformel der Relativitätstheorie. Eine Formel, die für die Größe des menschlichen Geistes steht, aber auch für deren Zerstörungskraft. Denn Einsteins Theorien ermöglichten einerseits die moderne Physik, anderseits aber auch den Bau der Atombombe – und hieran erinnert das Datum unten rechts: Am 6.8.1945 wurde über Hiroshima die erste Atombombe abgeworfen.
Die Lettern bilden zwei Bibelzitate ab:
eine Stelle aus dem Petrusbrief, der vom Gericht Christi am Letzten Tag handelt. Entsprechend explodiert auf dem unteren Teil des Fensters die Erdkugel und blutrote Lava fließt heraus.
Das zweite Bibelzitat ist eine Friedensverheißung aus dem Prophetenbuch Jesaja.
Es bleibt also nicht bei einem apokalyptischen Schreckensszenario.
Dargestellt wird eher eine Warnung, die Erfindungskraft des Menschen nicht für die zerstörerische, sondern für friedliche und hilfreiche Zwecke zu nutzen.
Die Alte Brücke aus Neckartäler Sandstein wurde 1788 unter Kurfürst Karl Theodor als insgesamt neunte Brücke an dieser Stelle errichtet.
Die vorherige Brücke wurde im katastrophalen Eishochwasser von 27. Februar 1784 zerstört.
Der Winter 1783/1784 war außergewöhnlich kalt und schneereich gewesen. Als Ende Februar schließlich Tauwetter einsetzte, führte dies zum schwersten Hochwasser, das Heidelberg in historischer Zeit erlebt hat.
Gerade einmal zwei Wochen nach dem Hochwasser begannen die Planungen für den Wiederaufbau der Brücke. Zur Diskussion standen Pläne für eine hölzerne Bogenbrücke auf Steinpfeilern und einer Brücke auf den vorhandenen Pfeilern aus Stein.
Kurfürst Karl Theodor entschied, die Brücke auf den vorhandenen Pfeilern aus Stein zu bauen.
Spannende Details für Ihre Besichtigung der Alten Brücke finden Sie hier.
Wenn Sie gut zu Fuß sind, können Sie nun den Philosophenweg ansteuern.
Vom Fuß der Alten Brücke aus gibt es einen direkten Zugang über den Schlangenweg.
Er windet sich, zum Teil aus Treppen bestehend, schlangenförmig den Berg herauf. Hinter fast jeder Windung gibt es kleine Aussichtspunkte, an denen man sich erholen und die Aussicht genießen kann.
Sie mögen es lieber beschaulich und haben Lust auf eine Bootsfahrt?
Dann auf zur Anlegestelle in Höhe des Kongresshauses. Dort gibt es Informationen zu den aktuellen Abfahrtzeiten.
Besonders schön ist die Fahrt Richtung Neckarsteinach
– die Neckarschleife flussaufwärts, vorbei an der Feste Dilsberg
und den vier Burgen.
Heidelbergs Universität ist die älteste Universität Deutschlands, gegründet von Karl-Ruprecht – dessen Name die Universität trägt.
Die Alte Universität wurde in 23-jähriger Bauzeit von 1712 bis 1735 nach den Bauplänen des Barock-Architekten Johann Adam Breunig errichtet. Der Bau ersetzte ein Kollegiengebäude der Universität, das sich an dieser Stelle befand.
Die Baumaßnahme war Teil des Wiederaufbaus der im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688 – 1697) stark zerstörten Stadt Heidelberg.
Genießen Sie ein Getränk in studentischer Atmosphäre
im Innenhof des Marstalls.
Dort können auch Nicht-Studierende ein Getränk
oder Kaffee und Kuchen genießen –
zu nur ein wenig teueren Preise wie die Studierenden.
Schlendern Sie nun weiter die Hauptstraße entlang Richtung Bismarkplatz, kommen Sie an einer imposanten, ganz mit Grünspan überzogenen Statue vorbei.
Es ist Chemiker Robert Bunsen, der einst im gegenüberliegenden Gebäude, dem Haus Riesen, forschte.
Im Jahr 1707 ließ Eberhard Friedrich von Venningen das Gebäude errichten.
Baumeister war übrigens Johann Adam Breunig – derjenige, der auch das Jesuitenkolleg und die Alte Universität baute.
Das Haus wurde mit ausdrücklicher Erlaubnis des Kurfürsten aus Quadersteinen des teilweise gesprengten Dicken Turmes des Heidelberger Schlosses errichtet.
Oberhalb des Eingangs zum Palais befindet sich ein Abbild des Eberhard Friedrich von Venningen.
Dieselbe Statue befindet sich übrigens in der evangelischen Kirche in Neidenstein, die traditionelle Grablege derer von Venningen, in der er 1710 bestattet wurde.
Die Größe des Gebäudes macht deutlich, dass Eberhard Friedrich von Venningen eine bedeutende Stellung innehatte.
Er wurde im militärischen Dienst für die Kurpfalz bis zum Generalleutnant befördert, und begleitete darüber hinaus in der Funktion eines Geheimen Rates den Kurfürsten auf Auslandsreisen, beispielsweise 1680 nach England.
Karte mit den Sehenswürdigkeiten.
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zum Schloss Heidelberg finden Sie unter www.schloss-heidelberg.de
Die ersten beiden Bilder sind Eigentum der Staatlichen Schlösser und wurden mit freundlicher Genehmigung zur Bebilderung dieses Artikels verwendet.
Alle weiteren Bilder sind Aufnahmen von Christina Grab.