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Die alte Brücke

Besonderer Charme

Auf der alten Brücke zu flanieren hat einen ganz besonderen Charme.

Der Blick auf den Neckar und auf das Schloss sind kaum schöner als dort. Darüber hinaus gibt es unzählige kleine Details zu entdecken, die eine Geschichte über die Alte Brücke erzählen.

Und nicht zuletzt kann sich den überlebensgroßen Erbauer Karl Theodor aus nächster Nähe anschauen.

Die neue Brücke aus Stein

Die Alte Brücke aus Neckartäler Sandstein wurde 1788 unter Kurfürst Karl Theodor als insgesamt neunte Brücke an dieser Stelle errichtet.

Die “Alte Brücke” war zumindest damals eigentlich die neue Brücke.

Die vorherige Brücke wurde im katastrophalen Eishochwasser von 27. Februar 1784 zerstört.

Der Winter 1783/1784 war außergewöhnlich kalt und schneereich gewesen. Als Ende Februar schließlich Tauwetter einsetzte, führte dies zum schwersten Hochwasser, das Heidelberg in historischer Zeit erlebt hat.

Wie hoch die Fluten standen,
ist an einer Markierung am ersten Brückenpfeiler zu sehen.

Schon zwei Wochen nach dem Hochwasser begannen die Planungen für den Wiederaufbau der Brücke.

Zur Diskussion stand, ob auf die vorhandenen Steinpfeilern eine hölzerne oder steinerne Bogenbrücke gebaut werden sollte.

Kurfürst Karl Theodor gab einer Planung, die Brücke als Steinkonstruktion zu bauen, den Zuschlag.

Hohe Baukosten – und wie man sie finanziert

Die Konstruktion aus Stein war natürlich ungleich teurer als ein Wiederaufbau aus Holz.
Insgesamt kostete der Brückenbau 165.282 Gulden.

Die Brücke war damit nach dem Mannheimer Schloss das teuerste Bauwerk in der damaligen Kurpfalz.
Das Geld hatte die Stadt Heidelberg aufzubringen. Sie musste sich hierfür verschulden und legte in Folge ihren Bürgern eine Sondersteuer auf.

Karl Theodor und seine Minerva

Betritt man von der Stadt kommend durch das Tor die Alte Brücke, so trifft man direkt auf das Standbild des Bauherren Kurfürst Karl Theodor.

Das Denkmal zeigt ihn überlebensgroß in imposanter Pose und herrschaftlicher Kleinung – mit Rüstung, Hermelinmantel und Allongeperücke – den Blick über das Brückentor zum Schloss gerichtet.

Die Statue des Kurfürsten wurde im Jahr der Einweihung der Brücke 1788 aufgestellt.

Als Karl Theodor im selben Jahr die Brücke in Augenschein nahm, befand er, dass als Gegenstück auf die andere Seite ein Standbild der Minerva gesetzt werden soll.

Dieses wurde dann 1790 fertiggestellt.

Minerva spielt im klassizistischen Bilderprogramm Karl Theodors eine große Rolle, im Schlosspark Schwetzingen beispielsweise lies er ihr einen Tempel errichten.

Minerva ist die Göttin der Künste und Wissenschaften, als deren Förderer sich Karl Theodor verstand.

Der Brückenaffe

Am ehemaligen nördlichen Brückenturm war ab dem frühen 17. Jahrhundert das Relief eines Affen angebracht, der sich ans Hinterteil fasste und sich gleichzeitig einen Spiegel vorhielt.

Martin Zeiller dichtete über den Affen 1632 in seinem Werk Itinerarium Germaniae:

Was thustu mich hie angaffen?
Hastu nicht gesehen den alten Affen
Zu Heydelberg / sich dich hin unnd her /
Da findestu wol meines gleichen mehr.

Bei der Zerstörung von 1689 wurde der Affenturm gesprengt und der Brückenaffe ging verloren.

1977 schrieb der Verein Alt-Heidelberg einen Wettbewerb für eine moderne Neugestaltung des Brückenaffen aus, der zugunsten eines Entwurfs des Bildhauers Gernot Rumpf entschieden wurde.

Die 1979 geschaffene Bronzeskulptur greift das Motiv der Selbstreflexion auf, indem sie dem Betrachter einen metaphorisch zu deutenden Spiegel vorhält.

Neben dem Affen ist das besagte Spottgedicht angebracht.

Der Kopf des Affen ist hohl gestaltet,
so dass man den eigenen Kopf in ihn hineinstecken kann –
ein Motiv das gerne für Erinnerungsfotos genutzt wird.

Die Mäuse und das Korn

Wer genau hinschaut, entdeckt zu Füßen des Affen noch zwei kleine Mausfiguren.

Einfach ein nettes verspieltes Detail? Mitnichten.

Die beiden Mäuse erinnern an das kurfürstliche Kornhaus, das sich ehemals an dieser Stelle neben dem Brückentor befand.

Karte mit den Sehenswürdigkeiten.
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Bildrechte:

Alle Bilder sind Aufnahmen und damit Eigentum von Christina Grab.